Nur noch Trümmer: ehemals belebtes Internetforum (Symbolbild) |
Internet – „Wir haben eine neue Dimension des Terrors
erreicht. Die Angriffe richten sich nicht mehr gegen ausgewählte Ziele, sondern
gegen die gesamte freie Welt“, so kommentierte der kommende Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier (SPD) sichtlich bewegt. Gemeint ist damit der feige
Terroranschlag, der heute Nacht in einem sehr belebten Internetforum passiert
ist. Um 21:39 MEZ loggte sich ein nicht registrierter User namens „Mhmmd632“ in
einem internationalen Chatraum ein (Name wird aus ermittlungstechnischen
Gründen noch nicht bekannt gegeben). Zu der Zeit waren laut Polizeiangaben ca.
122 Personen im System registriert. Kurz darauf kam es zur Explosion.
Die Hintergründe des Täters – die Behörden gehen davon aus,
dass es sich nicht um eine Täterin handelte – sind bislang noch unklar. Der
gewählte Benutzername sowie sein letzter Post kurz vor der Detonation („Allahu
Akbar, bitches!“) legen einen islamistischen Hintergrund nahe. Noch ist unklar,
wie viele Menschen bei dem Anschlag ums Leben kamen, da sie über alle Welt
verstreut sitzen können. Die Behörden arbeiten fieberhaft daran, alle User
ausfindig zu machen.
Weltweit reagierten die Menschen mit Bestürzung. US-Präsident
Donald Trump kündigte an, dass er einen Erlass vorbereiten möchte, der Muslimen
den Zugang zum Internet verbiete. Dies richte sich nicht gegen Muslime, sondern
gegen Terroristen. Auch andere Politiker reagierten mit politischen
Forderungen. Horst Seehofer (CSU) kritisierte die Kanzlerin für ihren ungezügelten
Ausbau der Internetinfrastruktur. „Wir müssen endlich über Obergrenzen für
Internetzugänge nachdenken. Alles andere wäre kurzsichtig.“ Beatrix von Storch
(AfD) geht das noch nicht weit genug: „Das Problem ist doch, das von jedem
Internetfähigen Computer weltweit jeder, auch Kriminelle einfach auf Deutsche
Seiten zugreifen kann. Diese internationale Durchlässigkeit des Internets ohne
Grenzen ist ein großer Fehler. Deswegen fordern wir schon lange ein Deutsches
Internet.“ Kanzlerin Merkel reagierte betroffen und kündigte an, mit
dem türkischen Präsidenten Erdogan über in Ankara stationierte
Sicherheitsserver zu reden, die den Zugang von Internetusern in EU-Seiten
zumindest begrenze.
Gleichzeitig wurde auch Kritik an den Behörden laut. Fraglich
ist, ob der Anschlag hätte verhindert werden können. Doch keine Behörde fühlt
sich zuständig, die Kommunikation lief sehr schlecht. Besonders für das
Internet scheint niemand Verantwortung übernehmen zu wollen. Viele Stimmen
fordern deswegen die Einrichtung einer neuen internationalen Web-Eingreiftruppe
„Internetpol“.
In Gedenken an die Opfer ist für morgen eine Schweigeminute
in allen Chaträumen und Internetforen angekündigt. Ebenso sollen Werbebanner
für einen Tag auf Halbmast gesetzt werden. Insgesamt rufen Politiker aber dazu auf, sich nun nicht aus dem Internet
fern zu halten. Auch viele Internetuser reagieren mit einer "Jetzt erst
recht"-Haltung. "Wenn wir uns das Internet nehmen lassen, dann haben
die Terroristen gewonnen", postet zum Beispiel ChaBo19.
Text: adg
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