Dienstag, 12. April 2016

Schmähgedichte über Kurden verfasst: Türkei zeigt Erdoğan wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit an


Durch ein Gedicht endgültig vernichtet: Menschlichkeit (Symbolbild)


Ankara – Wie soeben von türkischen Presseagenturen berichtet wird, erhebt der türkische Staat Anklage gegen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Wie im Fall Jan Böhmermann werden auch dem türkischen Staatsoberhaupt nun Verbrechen gegen nichts weniger als die Menschlichkeit vorgeworfen.


Der Grund sollen private Aufzeichnungen Erdoğans sein, in denen er Kurden allgemein und einige namhafte PKK-Mitglieder im Speziellen in Reimform verunglimpft. Konkrete Inhalte der Gedichte sind aktuell noch nicht bekannt. Da sie derart schrecklich unter der Gürtellinie formuliert sind, werden sie von der türkischen Regierung aus Respekt gegenüber der Kurden und aller Welt unter Verschluss gehalten.

Innenminister Selami Altınok ist geschockt: „Dass Herr Erdoğan durchaus eine härtere Gangart gegenüber kurdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern pflegt, das ist bekannt. Aufgrund des andauernden Terrors durch die PKK waren bislang alle Maßnahmen aber absolut gerechtfertigt.

Was jedoch Herrn Erdoğan dazu bewogen hat, ein Schmähgedicht zu verfassen, das will mir einfach nicht in den Sinn. Damit ist dieser Mann als Staatsoberhaupt aus meiner Sicht untragbar geworden.“
Ob die Gedichte unter die von Erdoğan in diesem Zusammenhang postulierte Kunstfreiheit fallen, das müssen nun die unabhängigen türkischen Gerichte klären.

Text: adg

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