Durch ein Gedicht endgültig vernichtet: Menschlichkeit (Symbolbild) |
Ankara – Wie soeben von türkischen Presseagenturen berichtet
wird, erhebt der türkische Staat Anklage gegen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan.
Wie im Fall Jan Böhmermann werden auch dem türkischen Staatsoberhaupt nun
Verbrechen gegen nichts weniger als die Menschlichkeit vorgeworfen.
Der Grund sollen private Aufzeichnungen Erdoğans sein, in
denen er Kurden allgemein und einige namhafte PKK-Mitglieder im Speziellen in
Reimform verunglimpft. Konkrete Inhalte der Gedichte sind aktuell noch nicht
bekannt. Da sie derart schrecklich unter der Gürtellinie formuliert sind, werden
sie von der türkischen Regierung aus Respekt gegenüber der Kurden und aller
Welt unter Verschluss gehalten.
Innenminister Selami Altınok ist geschockt: „Dass Herr Erdoğan
durchaus eine härtere Gangart gegenüber kurdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern
pflegt, das ist bekannt. Aufgrund des andauernden Terrors durch die PKK waren
bislang alle Maßnahmen aber absolut gerechtfertigt.
Was jedoch Herrn Erdoğan dazu bewogen hat, ein Schmähgedicht
zu verfassen, das will mir einfach nicht in den Sinn. Damit ist dieser Mann als
Staatsoberhaupt aus meiner Sicht untragbar geworden.“
Ob die Gedichte unter die von Erdoğan in diesem Zusammenhang
postulierte Kunstfreiheit fallen, das müssen nun die unabhängigen türkischen
Gerichte klären.
Text: adg
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