Sonntag, 14. Februar 2016

Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen – Polizei will im Verdachtsfall auch beaufsichtigte Gepäckstücke sprengen


Könnte alles mögliche drin sein: Koffer


Frankfurt – „Bitte lassen Sie Ihr Gepäck nicht unbeaufsichtigt!“ Diesen Satz sind Reisende an Bahnhöfen und Flughäfen inzwischen gewohnt. Herrenlose Gepäckstücke werden als potentielle Gefahrenquelle identifiziert, da sie zum Beispiel Sprengsätze enthalten können. Zahlreiche zurückgelassene Koffer und Taschen wurden so in den letzten Jahren in einer kontrollierten Sprengung vorsorglich unschädlich gemacht.

Doch jüngst vereitelte Anschläge in Deutschland und Attentate wie in Paris lassen die Behörden vorsichtig werden. Das Innenministerium warnt vor einer Gefährdungsblindheit, wenn man sich nur auf unbeaufsichtigte Gepäckstücke konzentriere. Ein Sprecher erklärt: „Es ist ja bekannt, dass besonders islamistisch motivierte Attentäter auch von Selbstmord nicht zurück schrecken. Darauf zu warten, dass sie ihr Gepäck unbeaufsichtigt lassen, wäre fahrlässig.“ 

Deswegen hat das Innenministerium die Polizei damit beauftragt, in Zukunft stichprobenartig auch Gepäckstücke von verdächtig wirkenden Personen in deren Beisein zu sprengen. „Natürlich muss bei den Sprengungen ein  begründeter Verdacht vorliegen. Auffallend nervöse Gesten und Zitate von Koran-Suren wären ein Hinweis.“, erklärt der Sprecher weiter. Die kontrollierten Sprengungen erfolgen ohne Vorwarnung, um dem Attentäter nicht zu ermöglichen, mit seinem Anschlag zuvor zu kommen. 

„Wir hoffen, mit dieser Maßnahme den Bürgerinnen und Bürgern wieder ein verstärktes Gefühl der Sicherheit an öffentlichen Plätzen bieten zu können.“

Text: adg

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