Könnte alles mögliche drin sein: Koffer |
Frankfurt – „Bitte lassen Sie Ihr Gepäck nicht
unbeaufsichtigt!“ Diesen Satz sind Reisende an Bahnhöfen und Flughäfen
inzwischen gewohnt. Herrenlose Gepäckstücke werden als potentielle
Gefahrenquelle identifiziert, da sie zum Beispiel Sprengsätze enthalten können.
Zahlreiche zurückgelassene Koffer und Taschen wurden so in den letzten Jahren
in einer kontrollierten Sprengung vorsorglich unschädlich gemacht.
Doch jüngst vereitelte Anschläge in Deutschland und
Attentate wie in Paris lassen die Behörden vorsichtig werden. Das
Innenministerium warnt vor einer Gefährdungsblindheit, wenn man sich nur auf
unbeaufsichtigte Gepäckstücke konzentriere. Ein Sprecher erklärt: „Es ist ja
bekannt, dass besonders islamistisch motivierte Attentäter auch von Selbstmord
nicht zurück schrecken. Darauf zu warten, dass sie ihr Gepäck unbeaufsichtigt
lassen, wäre fahrlässig.“
Deswegen hat das Innenministerium die Polizei damit
beauftragt, in Zukunft stichprobenartig auch Gepäckstücke von verdächtig
wirkenden Personen in deren Beisein zu sprengen. „Natürlich muss bei den
Sprengungen ein begründeter Verdacht
vorliegen. Auffallend nervöse Gesten und Zitate von Koran-Suren wären ein
Hinweis.“, erklärt der Sprecher weiter. Die kontrollierten Sprengungen erfolgen
ohne Vorwarnung, um dem Attentäter nicht zu ermöglichen, mit seinem Anschlag
zuvor zu kommen.
„Wir hoffen, mit dieser Maßnahme den Bürgerinnen und Bürgern
wieder ein verstärktes Gefühl der Sicherheit an öffentlichen Plätzen bieten zu
können.“
Text: adg
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