Ein bisschen mehr darf noch rein: halbvoller Akku (Abbildung ähnlich) |
Brüssel – Erst die Energiesparlampe, dann die Staubsauger:
die EU hat sich seit Jahren dem Kampf gegen die Energieverschwendung
angenommen. Jüngstes Beispiel: seit dem 01.09.2014 dürfen in einig Europa keine
Staubsauger mehr verkauft werden, die mehr als 1600 Watt Leistung bieten,
ab 2017 wird die Grenze auf 900 Watt gesenkt. EU-Energiekommissar Günther
Oettinger erklärt den Schritt: „Das ist ja offensichtlich. Ein Staubsauger mit
900 Watt verbraucht weniger Energie als ein Staubsauger mit 2000 Watt, somit
wird in Zukunft ganz viel Strom beim Staubsaugen gespart“.
Doch mit diesem Erfolg ist man in Brüssel natürlich noch
lange nicht zufrieden. Aktuell im Visier der Energie-Fahnder: sogenannte mobile
Endgeräte wie zum Beispiel Handys, Notebooks, Tablets oder Kameras. „Es fällt
auf, dass diese Geräte inzwischen zum Lebensalltag der Bürgerinnen und Bürger
gehören. Im Schnitt trägt jeder Mensch in der EU inzwischen mindestens ein bis
zwei solcher Geräte täglich mit sich herum.“
Allerdings haben viele mobile Geräte auch viele Akkus, die
regelmäßig mit Strom aufgeladen werden wollen. Da kommt bei der Menge schon ein
ordentlicher Bedarf an Energie zusammen. Doch eine von Oettinger selbst
geleitete Arbeitsgruppe hat nun einen Vorschlag erarbeitet, der die
Energiebilanz deutlich entlasten soll. „Wir schlagen der EU-Kommission vor,
dass ab 2016 EU-weit nur noch Akkus in den Handel gebracht werden dürfen, die
den Aufladevorgang bei 75% Ladezustand selbsttätig unterbrechen. Unsere
Experten haben berechnet, dass auf diese Weise bei jedem Aufladen ungefähr ein
Viertel der üblich benötigten Energiemenge eingespart wird.“
Oettinger ist zuversichtlich, dass der vernünftige Vorschlag
in Brüssel angenommen wird. Sollte das Konzept ein Erfolg werden, so kann er
sich sogar vorstellen, den maximalen Ladezustand noch weiter zu begrenzen.
„Vorsichtigen Schätzungen zu Folge würde ein Ladestopp bei 50% sogar die Hälfte
des Stromverbrauchs einsparen. Doch diese Vermutung wollen wir erst noch
genauer überprüfen.“
Text: adg
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