Freitag, 15. Dezember 2017

„That’s fantastic compared to 6.500 dead people in the US every day!“ – Trump zufrieden über nur 8 Tote Palästinenser nach Jerusalem-Entscheidung



Geht von den USA aus: Das strahlende Licht des Friedens (Abbildung kitschig)


Washington – Endlich ein Erfolg für US-Präsident Donald Trump? Ja, wenn man den nackten Zahlen glaubt. Seitdem Trump die mutige Entscheidung getroffen hat, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, sind dort lediglich acht Palästinenser gestorben. Dies ist nun neun Tage her. Im Vergleich dazu: alleine in den USA sterben täglich über 6.500 Menschen.

„Ich habe klar gesagt, dass das ein großartiger Deal sein würde für Israel, für die Palästinenser und für die ganze Welt. Der Frieden im Nahen Osten ist endlich, endlich, endlich zum Greifen nahe!“ Präsident Trump ist selbst voll des Lobes für seine Großtat. Die Welt solle sich nicht täuschen lassen von den Verleumdungen der bösen, bösen Presse, die natürlich mal wieder nichts anderes zu tun hatte, als die ganze Genialität der Entscheidung in den Dreck zu ziehen. 

„Die Gewalt würde eskalieren? Lächerlich! Haben Sie die Zahlen gesehen? Acht Tote nach meinem Entschluss. Acht! In neun Tagen. Das ist nicht mal einer pro Tag! In Amerika sterben jeden Tag viel mehr. So friedlich war es in der Region noch nie“, feiert Trump den Triumph des Verstandes weiter. Doch er erwarte keinen großen Dank. Er habe einfach nur getan, was von einem US-Präsidenten verlangt würde. Eine fünf Meter große Statue aus purem Gold, ihm zu Gedenken auf dem sicher bald errichteten Friedensplatz, müsse nicht unbedingt sein – wobei er schon Modell stehen würde, wenn der Weltfrieden es verlange. 

Durch den Erfolg beflügelt, plant Trump schon die nächsten Friedensprojekte: „Wir haben die Idee, den Saudis all unser Wissen über Atomenergie zur Verfügung zu stellen, so dass die nicht mehr vom Öl abhängig sind, das wir gerne im Gegenzug für unser KnowHow entgegen nehmen. Ich bin sicher, das wird die ganze Region noch deutlich weiter stabilisieren. Danach werden wir im Kongo einmarschieren und die Kinderarbeiter aus den Coltan-Minen vertreiben. Wir werden unsere eigenen Kinder dorthin schicken, um das wertvolle Mineral abzubauen.“

Text: adg

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