Szene aus einem ähnlichen Spiel (Abbildung ähnlich) |
Für viele
Spielefans hat das Warten endlich ein Ende: der neue Teil der Saga kommt
endlich in die Läden. Nach den Vorgängerspielen „Kim Nuk-em“, „Kim Nuk-Il“ und
„Kim Nuk the UN“ folgt nun „Kim Nuk-em Fornever 4D“. Wir haben das Spiel für
Sie getestet.
Handlung
Der Held der
Serie Kim Nuk-em ist inzwischen freundlicher Diktator und oberster Frauenheld des
kleinen, friedlichen Landes Kimrea geworden. Doch das Idyll wird bedroht, denn
Kim fürchtet eine Invasion der Alienrasse Amergilantis unter ihrem finsteren
Anführer Dr. Prodon. Kurzerhand beschließt er, dem ganzen präventiv zu begegnen
und die Aliens zuerst anzugreifen.
Danach teilt
sich das Spiel in mehrere Episoden auf. Der erste Teil besteht darin, dass Kim
seine besten Wissenschaftler unter Epressung, Druck und Folter dazu bewegen
muss, die Technik für einen nuklearen Marschflugkörper bereit zu stellen. Im
nächsten Teil konfrontiert Kim seine Feinde nun mit immer härteren Drohungen.
Doch natürlich sind auch die Aliens in der Kunst des Drohens versiert, so dass
sich ein heftiger Schlagabtausch entwickelt. Im letzten Teil dann wird der
Atomkrieg ausgetragen.
Wie von
Spielen des Genres erwartet, bleibt die Story eher flach, runtergebrochen auf
altbekannte Böse-gegen-Böse-Klischees. Viel erinnert an Spiele wie „Cold Wars
1963“ oder „Call of Cuba“. Aber wer solche Games liebt, der will selten
komplexe Charakterentwicklung sehen. Kritisiert wird zum Teil, dass in dem
ganzen Spiel Frauen überhaupt keine Rolle haben, nicht einmal mehr als
Sexobjekte – auch das eher genretypisch.
Grafik
Die Grafik
ist im allgemeinen recht ansehnlich geworden. Viele Sequenzen wirken beinahe so
echt wie Nachrichtensendungen. Schwache Qualität in einigen Bildern ist ein
gewolltes Stilmittel, um es wie Aufnahmen aus einem technisch unterentwickelten
Land wirken zu lassen.
Bei der
Hauptfigur Kim Nuk-em ist festzustellen, dass er das blendende und eigentlich
schon deutlich überzeichnet-männliche Aussehen der letzten Teile beibehalten
und sogar noch verbessert hat. Kim ist kurzerhand alles, was sich laut Klischee
Frau an einem echten Kerl wünscht: 60-90-60, modischer Undercut und nicht eins,
nicht zwei, sondern sogar drei markante Kinne machen ihn zum Urbild der
Männlichkeit.
Ebenso
gelungen ist sein Alien-Gegenspieler Dr. Prodon. Hier ist den Grafikern der Spagat gelungen zwischen einer Figur, die zwar sehr menschenähnlich, aber
dennoch auf den ersten Blick als eindeutig außerirdisch zu erkennen ist. Die
merkwürdige Hautfarbe und das eindeutig falsche Haupthaar sind die besten
Hinweise.
Wenig Mühe
haben sich die Grafiker allerdings bei den weiteren Bewohnern von Kimrea gemacht, die
irgendwie alle gleich aussehen.
Gameplay
Das Spiel
hat einige Längen. So dauert es ewig, bis man endlich funktionierende
Atomwaffen hat. Die häufigen Tests bieten irgendwann kaum mehr Spannungsbögen,
auch die halbherzigen Drohungen der Außenwelt verpuffen irgendwann spurlos.
Auch der verbale Schlagabtausch zwischen Kim und Dr. Prodon wird Action-Fans
schnell ermüden. Im Prinzip gilt es immer nur, aus den vorhandenen Optionen die
nächstschlimmere Eskalationsstufe auszuwählen. Gähn.
Hat man es
dann endlich zum Atomkrieg geschafft, beginnt endlich etwas Action. Leider ist
das Spiel dann zu schnell vorbei. Zwei, drei Mal aufs rote Knöpfchen gedrückt,
und schon ist der Krieg beendet. Kurzes Vergnügen. Der Storymodus fesselt kaum.
Auch der
groß angekündigte Mehrspielermodus enttäuscht: Weltweit können immer nur zwei
Personen gleichzeitig das Spiel spielen, der Rest der Spielerwelt kann zusehen
ohne eingreifen zu können. Dabei beeinflussen die Entscheidungen der beiden
Spieler auch das Game der übrigen und können ganze Spielstände zurücksetzen. Das
führt oft zu Frust.
Fazit
Die Handlung
und die Figuren der vorangegangenen Teile sind liebevoll und konsequent
fortgesetzt worden. Die Grafik ist insgesamt überzeugend. Leider bleibt das
Spiel selbst hinter den Erwartungen zurück. Die Macher versprechen, dass bald
niemand mehr an dem Spiel vorbeikommt. Doch wir hoffen mal, dass das nur leere
Drohungen sind. Unser Tipp: Muss man nicht haben.
Test: adg
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