Süß: Kind in traditionellem Handtuchwichtel-Kostüm |
Welt – Wochenlang war bereits das Handtuch-Feeling in allen
Straßen und Gassen zu spüren. Die Menschen schmücken ihre Häuser, die Läden
bieten alles feil, was zu einem guten Towel-Day gehört und die Äuglein von
Kindern, aber auch Erwachsenen glänzen voller Vorfreude. Den Towel-Day liebt
einfach jeder. Doch was wird heute eigentlich gefeiert? Der Anzeiger klärt auf:
Christliche Ursprünge
Die Geschichte des Handtuchs reicht natürlich schon viel,
viel länger zurück. Doch da sich Deutschland irgendwann nahezu freiwillig dazu
entschieden hat, eine christliche Leitkultur zu haben, interessieren uns Ereignisse,
die länger als 2017 Jahre her sind, nur noch am Rande. Und so begab es sich,
dass genau heute vor ca. 1986 Jahren ein Mann namens Jesus in ein römisches Bad
ging. Nur mit seinem Handtuch umgürtet saß er und schwitzte, als er erblickte,
wie im Vorraum jüdische Kaufleute Heiligenbildchen und Ikonen zu völlig
überteuerten Preisen an ahnungslose Touristen verhökerten. Das machte Jesus
wütend. Er nahm das Handtuch ab, das seine Lenden verhüllte, machte einen
Knoten in ein Ende, sprach ein Gebet zu seinem Vater und prügelte dann mit dem
geknoteten Handtuch im heiligen Zorn auf die Kaufleute ein, vertrieb sie aus
dem Bade und schnaubte vor Wut (Douglas 1, 42-42).
Daher stammt der Brauch, dass wir uns am Handtuch-Tag nur
mit Handtüchern bekleidet zum Abendessen zusammensetzen, einen Sündenbock bei
Tisch auswählen und diesen im Anschluss mit den verknoteten Handtüchern
verprügeln.
Politische Ursprünge:
Sitzverteilung im „Immerwährenden Reichstag zu Regensburg“
Dies war bei Weitem nicht das einzige handtuchträchtige Ereignis,
das sich an einem 25. Mai zutrug. Für das nächste Ereignis springen wir in das
Jahr 1663 in die Obere Pfalz (heute: Oberpfalz, Anm. d. Red.). Die Donaustadt
Regensburg, die schon damals für ihre historische Altstadt berühmt war, wurde
als Sitz des „Immerwährenden Reichstages“ des Heiligen Römischen Reiches Deutscher
Nation auserwählt. In den ersten Monaten kamen immer wieder Streitigkeiten auf,
welche Abgeordneten wo sitzen durften. Nicht selten gab es bereits vor
Eröffnung einer Sitzung hitzige Debatten wie: „Wohlan, Schuft, gebe er min Platse
fri!“ „Leck er mich im Arsche, meyn Seel war erstig hie!“ *Pardauz* und so
weiter…
Neben dem Rathausgebäude eröffnete eine Tuchweberei, die
einen findigen Abgeordneten auf eine pfiffige Idee brachte: Er gab ein
Frotteetuch in Auftrag, welches mit dem Wappen seines Fürstentums bestickt war.
Am 25. Mai 1663 dann war das Werk fertig. Er ging extra früh in das Rathaus,
belegte sich seinen Lieblingsplatz mit dem Handtuch und ging dann noch einmal
zwei Stunden schlafen. Als er wieder kam, war der Saal beinahe voll, doch sein
Platz war noch frei. Der Idee folgten allerdings schnell einige Abgeordnete,
und ein Wettrüsten nahm seinen Lauf. Aus dieser Zeit stammt auch die
Redewendung „Da musst Du schon früher aufstehen.“
Bedeutung in der
jüngeren deutschen Geschichte
Nur wenige Wochen nach der Kapitulation des Deutschen Reiches
saßen die Vertreter der Alliierten am 25.Mai 1945 zusammen, wie es mit
Deutschland weiterzugehen habe. Ein Treffen wurde dabei recht provisorisch in
den Trümmern eines alten Freibades abgehalten. Auf einem zufällig
herumliegenden Handtuch zeichnete Josef Stalin mit einem Stück Kohle die Umrisse
des Landes auf. Als man sich untereinander nicht einig wurde, wie Deutschland
zukünftig regiert werden sollte, schnappte sich Winston Churchill vor Wut eine
Schere und schnitt sich den Teil mit den meisten Einwohnern und Bodenschätzen,
allerdings auch mit Paderborn aus dem Handtuch aus. US-Präsident Truman zog
sofort nach und holte sich den Landschaftlich hübschen Süden, in dem die
Menschen genauso undeutlich sprechen, wie im Süden der USA. Stalin, etwas
überrumpelt, riss sich das Stück des Handtuches ab, an dem er saß, ohne darauf
zu achten, was er da bekommt. Da saß dann noch der Franzose vor dem
verbliebenen Saarland, blickte traurig drein, murmelte „Das Tuch ist
zerschnitten“ und steckte das Überbleibsel ein.
Weltpolitische
Ereignisse
Eine ganze Generation wird nie vergessen, was sie am
25.05.2001 gerade taten, als sie erfuhren, dass die berühmten Twin-Towels
soeben Opfer eines terroristischen Anschlages wurden. Die Welt ist seither
nicht mehr dieselbe.
Am 25.05.1932 verkündete der inhaftierte indische Anwalt
Mahadma Gandhi, dass er in den Streik trete und von nun an anstatt zu essen nur
noch am Hungertuch nagen werde, bis die Kolonialmacht der Briten einlenken
würde. Symbolisch biss er täglich ein kleines Eck seines Handtuches ab und kaute
stundenlang darauf herum. Weltweit wurde das Handtuch so zum Symbol des friedlichen
Widerstandes gegen die Obrigkeit. Die Briten indes schienen wenig beeindruckt,
schmeckte aus ihrer Sicht das Handtuch besser als die meisten ihrer heimischen
Gerichte.
Der Welt-Handtuch-Tag
in seiner Gesamtbedeutung
Noch viel mehr Ereignisse könnten hier aufgeführt werden,
doch was sollte ich mir dann nächstes Jahr noch aus den Fingern saugen? Immer
wieder bewegte just am 25.05. das Handtuch die Welt und besonders die Deutsche
Geschichte. Kein Wunder also, dass der Towel-Day heute als der wichtigste und
beliebteste Feiertag von allen gilt.
Der Anzeiger wünscht allen Leserinnen und Lesern,
meinetwegen noch denen, die hier nur kommentieren (alle anderen können mich
mal) einen entspannten Handtuch-Tag. Keine Panik!
Text: adg
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