Was mit Menschen (abgebildete Spezies ähnlich) |
Düsseldorf – Immer mehr junge Menschen in Deutschland
beginnen ein Studium. Die Studienangebote werden dabei immer vielfältiger, aber
auch spezialisierter. Somit fällt die Wahl des passenden Studiums für
Interessierte immer schwerer. Die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf
reagiert darauf nun mit einem Angebot, dass sich stark an den Interessen
der Schulabsolventen orientiert. Entsprechend einer Interessensumfrage unter knapp
10.000 Abiturient*innen in ganz Deutschland nimmt die Universität nun den
Studiengang in ihren Katalog auf, den sich die meisten wünschen: Irgendwas mit
Menschen.
Der Pressesprecher der Universität Werner Szczymek erklärt
das Konzept: „Jungen Menschen ist es eben oft nicht ganz so klar, was sie
einmal werden wollen. Wir möchten ihnen mit dem Studiengang einen Einblick und
eine Orientierung geben. Zudem ist das Studienangebot so gebaut, dass die
Absolventen hinterher befähigt sind, in ganz vielen Situationen etwas mit
Menschen zu machen.“ Angebote aus Psychologie, Erziehungswissenschaften,
Soziologie, Medizin, Jura, Sprachen oder verschiedenen kulturellen
Studiengängen geben den Studierenden ein breites Bild vom Verständnis von, aber
auch Umgang mit Menschen. Offenheit ist das oberste Gebot, die Studierenden
sollen dabei nicht gezielt auf ein bestimmtes Berufsfeld vorbereitet werden.
Mit dem Abschluss „Bachelor-Irgendwas-mit-Menschen“ können
sich die Absolventen danach in viele Bereiche bewerben, in denen sie mit
Menschen zu tun haben. Wer sich weiter spezialisieren möchte, für den soll in
ein paar Jahren der konsekutive Masterstudiengang „Irgendwas mit bestimmten
Menschen“ folgen. Angedacht sind dabei die möglichen Wahlschwerpunkte
„Irgendwas mit Kindern“, „Irgendwas mit kranken Menschen“ und aus aktuellem
Anlass auch „Irgendwas mit Menschen mit Migrationshintergrund“. Weitere
Spezialisierungen sind für die Zukunft aber nicht ausgeschlossen. „Bis wir so
weit sind, müssen wir eh abwarten, wie genau der Bachelor-Studiengang ankommt
und wie viele Interessierte wir dafür gewinnen“, so Szczymek.
Andere Universitäten beobachten das Konzept interessiert. An
verschiedenen Standorten wird bereits laut darüber nachgedacht, einen
vergleichbaren Studiengang anzubieten. Aber auch die Fächer „Irgendwas mit
Computern“, „Irgendwas mit Medien“ oder „Irgendwas mit Sprachen“ sind an
verschiedenen Standorten im Gespräch. Bei den Schülerinnen und Schülern kommt
das neue Angebot auf jeden Fall an, sie wünschen sich noch mehr derart offene
Fächer. Kevin Greilich (17), Abituranwärter aus Herne geht es sogar noch nicht
weit genug: „Woher weiß ich denn jetzt schon, ob ich wirklich was mit Menschen
machen will? Ich meine, ich mag Menschen, aber Computer mag ich halt auch.“ Auf
die Frage, welchen Studiengang er sich denn wünschen würde, antwortete er: „Na,
am liebsten wäre mir einfach nur Irgendwas!“
Text: adg
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