Mittwoch, 1. März 2017

Erste Universität bietet Studiengang „Irgendwas mit Menschen“ an


Was mit Menschen (abgebildete Spezies ähnlich)


Düsseldorf – Immer mehr junge Menschen in Deutschland beginnen ein Studium. Die Studienangebote werden dabei immer vielfältiger, aber auch spezialisierter. Somit fällt die Wahl des passenden Studiums für Interessierte immer schwerer. Die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf reagiert darauf nun mit einem Angebot, dass sich stark an den Interessen der Schulabsolventen orientiert. Entsprechend einer Interessensumfrage unter knapp 10.000 Abiturient*innen in ganz Deutschland nimmt die Universität nun den Studiengang in ihren Katalog auf, den sich die meisten wünschen: Irgendwas mit Menschen.

Der Pressesprecher der Universität Werner Szczymek erklärt das Konzept: „Jungen Menschen ist es eben oft nicht ganz so klar, was sie einmal werden wollen. Wir möchten ihnen mit dem Studiengang einen Einblick und eine Orientierung geben. Zudem ist das Studienangebot so gebaut, dass die Absolventen hinterher befähigt sind, in ganz vielen Situationen etwas mit Menschen zu machen.“ Angebote aus Psychologie, Erziehungswissenschaften, Soziologie, Medizin, Jura, Sprachen oder verschiedenen kulturellen Studiengängen geben den Studierenden ein breites Bild vom Verständnis von, aber auch Umgang mit Menschen. Offenheit ist das oberste Gebot, die Studierenden sollen dabei nicht gezielt auf ein bestimmtes Berufsfeld vorbereitet werden.

Mit dem Abschluss „Bachelor-Irgendwas-mit-Menschen“ können sich die Absolventen danach in viele Bereiche bewerben, in denen sie mit Menschen zu tun haben. Wer sich weiter spezialisieren möchte, für den soll in ein paar Jahren der konsekutive Masterstudiengang „Irgendwas mit bestimmten Menschen“ folgen. Angedacht sind dabei die möglichen Wahlschwerpunkte „Irgendwas mit Kindern“, „Irgendwas mit kranken Menschen“ und aus aktuellem Anlass auch „Irgendwas mit Menschen mit Migrationshintergrund“. Weitere Spezialisierungen sind für die Zukunft aber nicht ausgeschlossen. „Bis wir so weit sind, müssen wir eh abwarten, wie genau der Bachelor-Studiengang ankommt und wie viele Interessierte wir dafür gewinnen“, so Szczymek.

Andere Universitäten beobachten das Konzept interessiert. An verschiedenen Standorten wird bereits laut darüber nachgedacht, einen vergleichbaren Studiengang anzubieten. Aber auch die Fächer „Irgendwas mit Computern“, „Irgendwas mit Medien“ oder „Irgendwas mit Sprachen“ sind an verschiedenen Standorten im Gespräch. Bei den Schülerinnen und Schülern kommt das neue Angebot auf jeden Fall an, sie wünschen sich noch mehr derart offene Fächer. Kevin Greilich (17), Abituranwärter aus Herne geht es sogar noch nicht weit genug: „Woher weiß ich denn jetzt schon, ob ich wirklich was mit Menschen machen will? Ich meine, ich mag Menschen, aber Computer mag ich halt auch.“ Auf die Frage, welchen Studiengang er sich denn wünschen würde, antwortete er: „Na, am liebsten wäre mir einfach nur Irgendwas!“

Text: adg




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