Montag, 7. Dezember 2015

Studie: 20.000 Menschen, die jeden Montag Abend Zeit haben, könnten 100.000 Flüchtlingen bei der Integration helfen


 Gemeinsam Mobiles basteln kann der Integration helfen (Abbildung ähnlich)

Leipzig – Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, freiwillige Helferinnen und Helfer sowie zahlreiche besorgte Bürgerinnen und Bürger stellen sich schon lange die Frage: Wie kann die Versorgung und vor allem die Integration der vielen Flüchtlinge in Deutschland gelingen? Seit mehr als einem Jahr gehen in vielen Städten, allen voran in Dresden zum Teil wöchentlich Menschen auf die Straße, um ihrer Besorgnis Ausdruck zu verleihen.

Eine Studie der Universität Leipzig sollte nun untersuchen, welche Ressourcen notwendig wären, um die eingetroffenen Flüchtlinge bei der Integration zu unterstützen. Ein Zentrales Moment sei dabei der schnelle Kontakt zu deutschen Personen. Hier können insbesondere ehrenamtliche Helfer durch Begleitung bei Behördengängen, Sprachkurse oder einfach nur durch persönlichen Kontakt und kleine Unterstützung bei Fragen viel bewegen.
Prof. Dr. Dietmar Rilke präzisiert die Erkenntnisse: „Wir haben festgestellt, dass für die gute Integration von 100.000 Flüchtlingen die Mithilfe von ca. 20.000 Helferinnen und Helfern nötig wäre, die an einem Tag in der Woche für ca. 2 – 3 Stunden Zeit haben und ansprechbar sind.“ Dabei ist die Kontaktzeit allein schon eine große Hilfe. Natürlich kann aber auch weiteres Engagement helfen, zum Beispiel die Organisation von gemeinsamen öffentlichen Veranstaltungen. Auch einfache Spaziergänge oder gemeinsames Basteln können einen Beitrag leisten.
Um die Hilfe zu strukturieren, hat Prof. Rilke auch eine Idee: „Um das Engagement zu bündeln, könnte man zum Beispiel in einer Stadt immer den Montag Abend zur Helferzeit machen. So entsteht ein gewisses Wir-Gefühl und die Helfenden motivieren sich auch gegenseitig.“ Jedoch sieht Rilke auch die Schwierigkeiten: „In der Praxis ist es natürlich kaum umsetzbar, dass so viele Menschen alle wöchentlich zur gleichen Zeit nichts Besseres zu tun haben, als zu Helfen. Schade eigentlich.“

Text: AdG; Foto: Zeit.de

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