"Das ist doch nur ein Haufen Schrott!" - Die Millenium-Tante
Was kann ein
Kinojahr noch toppen, das mit dem dritten Teil der Hobbit-Trilogie begann,
einen weiteren James Bond brachte und die „Tribute von Panem“-Reihe vollendete?
Darauf kann es nur eine Antwort geben: ein neues Kapitel in der größten Saga
des Universums: Star Wars.
Handlung
Es sah alles
so gut aus. Das Imperium ist besiegt. Der Imperator tötete sich gemeinsam mit
seiner Lebensgefährtin im Imperatorenbunker unter dem Todesstern.
Propagandaminister Vader bekehrte sich zuletzt aufgrund Mitwirkung seines
Sohnes wieder zur Demokratie und tat kurz darauf seinen letzten Atemzug. Alle
verbliebenen Generäle und Anführer wurden gefasst oder flohen ins
Süd-Alderaan-System. Es könnte Frieden herrschen.
Doch etwas
rumort in der Galaxis. Unter der Oberfläche verborgen führen unbelehrbare
Kräfte das Erbe der galaktischen Diktatur weiter. Die Gruppierung „PSU“
(Palpatine-sympathisierender Untergrund) verübt Anschläge, deren Hintergrund
lange unerkannt bleibt.
Erst, als in
vielen entfernten Sonnensystemen Krisenherde entstehen und große
Flüchtlingsströme in das Zentrum der neuen Republik drängen, brechen sich die
Emotionen ihre Bahn. „Wir sind ja keine Imperialisten, aber…“ sind gesellschaftsfähige
Parolen geworden. Längst besiegte Kräfte formen sich neu.
Nur wenige
ahnen, welche Gefahr für die teuer erkämpfte Demokratie droht. Einer der
wenigen ist der junge Bundestruppenrekrut Finn Stauffenberg – Nachkomme eines
verstorbenen Widerstandskämpfern gegen das Imperium. Bei einem Einsatz auf dem
Wüstenplaneten „Golan“ lernt er die junge, hübsche Rey kennen, die in erster
Linie die Funktion hat, hübsch zu sein. Unter der Mithilfe alter Haudegen wie
den früheren Schmuggler Han Solo, der sich einst an der Luftbrücke nach
Ost-Coruscant beteiligte, kämpfen sie gegen die aufstrebenden Mächte, die die
alte Ordnung vor der Zerstörung des Konzentrationssterns wieder herstellen
wollen. Doch die Feinde wie Supreme Leader Bachmann oder Kylo Petry scheinen
inzwischen zu stark geworden… fürs Erste.
Kritik
Endlich
wieder Star Wars mit alt bekannten und geliebten Gesichtern. Ebenso gibt es
Wiedersehen mit der als Millenium-Tante bekannten Junkers Ju-52 sowie mit den
Folgemodellen der Messer-Wings, was allein die Herzen echter Fans höher
schlagen lässt. Die Handlung zeigt wieder politische Dimensionen, die diesmal
wesentlich düsterer ausfällt als in allen vorangegangenen Teilen. Besonders die
Episoden I-III, die die Entstehungsgeschichte des dritten galaktischen
Imperiums erläutert (z.B. dem Binks-Putsch oder der Order 88) konnten die bedrohliche
Atmosphäre nie wirklich rüber bringen. Die Teile IV-VI hingegen waren die
Heldensaga vom Sturz des Imperiums und brachte Sympathieträger hervor, wie den
kleinen Dechiffrierroboter RTurDTur, der unter anderem Enigma entschlüsselte
und dadurch die Pläne des Konzentrationssternes an die Rebellen überbrachte.
Leider
verzichtet auch Episode VII nicht gänzlich auf Slapstick-Einlagen. So knüpfen
die Ermittlungen der galaktischen Sicherheitsbehörde im Rahmen der
PSU-Anschläge an die Tradition von Laurel & Hardy oder den drei Stooges an.
Doch abgesehen davon bringt die Fortsetzung
der Star-Wars Reihe starken Gänsehautfaktor, denn sie zeigt den ganzen
Schrecken von Hass, Dummheit und geradezu ideologischem Verblendungswillen von
Menschen. Zudem lässt das Ende der Episode VII völlig offen, wie es ausgeht.
Spannung
garantiert!
Darsteller
Harrison
Ford und Carrie Fisher bestechen alleine durch ihre Präsenz. Ob auch Mark
Hamill zu sehen sein wird, bleibt offen. Die Besetzung der neuen Charaktere
durch bislang eher unbekannte Darsteller John Boyega (Finn Stauffenberg), Daisy
Ridley (Rey) und Oscar Isaac (Poe Falla, der lediglich versucht, den Hass für
beendet zu erklären) ist gut getroffen und bringt „unbelastete“ Schauspieler
ein. Die Bösewichte (Supreme Leader Bachmann oder Kylo Petry) ist sensationell,
denn beide sind derartige Kotzbrocken, dass man sich bei jedem Erscheinen vor
der Kamera am liebsten Übergeben möchte.
Ach ja,
Simon Pegg spielt laut Wikipedia auch mit – der darf ja inzwischen in keinem
Action-Blockbuster fehlen.
Bewertung
Im
Zusammenhang mit „The Fourth Reich Awakens“ gibt es nur eine Regel: Man darf
auf keinen Fall wegschauen! Entkommen kann man dem Thema sowieso nicht.
Text: AdG
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