Freitag, 11. Dezember 2015

Filmkritik: Star Wars – The Fourth Reich awakens




"Das ist doch nur ein Haufen Schrott!" - Die Millenium-Tante


Was kann ein Kinojahr noch toppen, das mit dem dritten Teil der Hobbit-Trilogie begann, einen weiteren James Bond brachte und die „Tribute von Panem“-Reihe vollendete? Darauf kann es nur eine Antwort geben: ein neues Kapitel in der größten Saga des Universums: Star Wars.

Handlung
Es sah alles so gut aus. Das Imperium ist besiegt. Der Imperator tötete sich gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin im Imperatorenbunker unter dem Todesstern. Propagandaminister Vader bekehrte sich zuletzt aufgrund Mitwirkung seines Sohnes wieder zur Demokratie und tat kurz darauf seinen letzten Atemzug. Alle verbliebenen Generäle und Anführer wurden gefasst oder flohen ins Süd-Alderaan-System. Es könnte Frieden herrschen.
Doch etwas rumort in der Galaxis. Unter der Oberfläche verborgen führen unbelehrbare Kräfte das Erbe der galaktischen Diktatur weiter. Die Gruppierung „PSU“ (Palpatine-sympathisierender Untergrund) verübt Anschläge, deren Hintergrund lange unerkannt bleibt.

Erst, als in vielen entfernten Sonnensystemen Krisenherde entstehen und große Flüchtlingsströme in das Zentrum der neuen Republik drängen, brechen sich die Emotionen ihre Bahn. „Wir sind ja keine Imperialisten, aber…“ sind gesellschaftsfähige Parolen geworden. Längst besiegte Kräfte formen sich neu.

Nur wenige ahnen, welche Gefahr für die teuer erkämpfte Demokratie droht. Einer der wenigen ist der junge Bundestruppenrekrut Finn Stauffenberg – Nachkomme eines verstorbenen Widerstandskämpfern gegen das Imperium. Bei einem Einsatz auf dem Wüstenplaneten „Golan“ lernt er die junge, hübsche Rey kennen, die in erster Linie die Funktion hat, hübsch zu sein. Unter der Mithilfe alter Haudegen wie den früheren Schmuggler Han Solo, der sich einst an der Luftbrücke nach Ost-Coruscant beteiligte, kämpfen sie gegen die aufstrebenden Mächte, die die alte Ordnung vor der Zerstörung des Konzentrationssterns wieder herstellen wollen. Doch die Feinde wie Supreme Leader Bachmann oder Kylo Petry scheinen inzwischen zu stark geworden… fürs Erste.


Kritik
Endlich wieder Star Wars mit alt bekannten und geliebten Gesichtern. Ebenso gibt es Wiedersehen mit der als Millenium-Tante bekannten Junkers Ju-52 sowie mit den Folgemodellen der Messer-Wings, was allein die Herzen echter Fans höher schlagen lässt. Die Handlung zeigt wieder politische Dimensionen, die diesmal wesentlich düsterer ausfällt als in allen vorangegangenen Teilen. Besonders die Episoden I-III, die die Entstehungsgeschichte des dritten galaktischen Imperiums erläutert (z.B. dem Binks-Putsch oder der Order 88) konnten die bedrohliche Atmosphäre nie wirklich rüber bringen. Die Teile IV-VI hingegen waren die Heldensaga vom Sturz des Imperiums und brachte Sympathieträger hervor, wie den kleinen Dechiffrierroboter RTurDTur, der unter anderem Enigma entschlüsselte und dadurch die Pläne des Konzentrationssternes an die Rebellen überbrachte.

Leider verzichtet auch Episode VII nicht gänzlich auf Slapstick-Einlagen. So knüpfen die Ermittlungen der galaktischen Sicherheitsbehörde im Rahmen der PSU-Anschläge an die Tradition von Laurel & Hardy oder den drei Stooges an. Doch abgesehen davon bringt die  Fortsetzung der Star-Wars Reihe starken Gänsehautfaktor, denn sie zeigt den ganzen Schrecken von Hass, Dummheit und geradezu ideologischem Verblendungswillen von Menschen. Zudem lässt das Ende der Episode VII völlig offen, wie es ausgeht.
Spannung garantiert!


Darsteller
Harrison Ford und Carrie Fisher bestechen alleine durch ihre Präsenz. Ob auch Mark Hamill zu sehen sein wird, bleibt offen. Die Besetzung der neuen Charaktere durch bislang eher unbekannte Darsteller John Boyega (Finn Stauffenberg), Daisy Ridley (Rey) und Oscar Isaac (Poe Falla, der lediglich versucht, den Hass für beendet zu erklären) ist gut getroffen und bringt „unbelastete“ Schauspieler ein. Die Bösewichte (Supreme Leader Bachmann oder Kylo Petry) ist sensationell, denn beide sind derartige Kotzbrocken, dass man sich bei jedem Erscheinen vor der Kamera am liebsten Übergeben möchte.
Ach ja, Simon Pegg spielt laut Wikipedia auch mit – der darf ja inzwischen in keinem Action-Blockbuster fehlen.

Bewertung
Im Zusammenhang mit „The Fourth Reich Awakens“ gibt es nur eine Regel: Man darf auf keinen Fall wegschauen! Entkommen kann man dem Thema sowieso nicht.

Text: AdG

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