Samstag, 14. Juli 2018

Föjetong: Wimmelbildbuch „Wo ist Gott?“

Wo ist hier Gott? Überall und nirgends! (Wimmelbild)


 Sein rot-weiß gestreiftes Outfit ist sein Markenzeichen. Trotz des auffälligen Äußeren ist es meistens gar nicht so leicht, Walter alias Waldo zu finden. Walter ist die bekannteste Wimmebild-Figur der Welt (siehe Beispiele im Aritkel). Doch Walter bekommt nun Konkurrenz von ganz oben. Die katholische Kirche bringt nun eine eigene Wimmelbilderbuchreihe heraus. Der Titelheld ist niemand geringerer als: Gott! Groß und Klein können sich nun damit vergnügen, auf zahlreichen chaotischen Bildern nach dem Schöpfer von allem zu suchen. Doch das ist gar nicht so leicht. Der Anzeiger hat das erste Buch der Reihe getestet.



Walter: hier im Crystal-Meth-Labor versteckt
Das Buch selbst ist sehr wertig hergestellt. Die Bilder sind abwechslungsreich und bestechen auch durch sehr unterschiedliche stilistische Gestaltung. Bis hierhin gibt es an dem Buch nichts auszusetzen. Anders verhält es sich hier bei der Einstufung der Schwierigkeit des Buchs beim Suchen. Hier offenbart sich ein großes Problem:

Es ist sehr unterschiedlich leicht oder schwer, teilweise unmöglich, Gott zu finden. Das hängt vom Glauben der betrachtenden Person ab. Gläubige Menschen in unserem Test fanden Gott oft sehr schnell. Zum Teil fanden sie ihn in einem brennenden Dornbusch, zum Teil in einer Wassersäule. Andere wiederum fanden das Buch zu einfach, weil sie Gott schlicht und einfach in allem sahen, was darin abgebildet war. Es kam jedoch öfter zu Streitigkeiten zwischen Angehörigen verschiedener Glaubensrichtungen, denn sie waren sich nicht einig, wie Gott aussieht.




Wo ist Walter: Anfängerlevel
Ebensowenig spektakulär waren die Tests mit den Atheisten, denn sie konnten letztlich gar nichts auf den Seiten finden. Allerdings waren sie auch einfach mit einem schlichten Bilderbuch zufrieden, sie hätten gar keinen Bedarf an einem Wimmelbilderbuch. In der Testgruppe fanden sich zudem zwei Agnostiker ein. Denen war es jedoch zu mühselig, ständig nach Gott zu suchen. Sie schlugen das Buch auf, murmelten auf jeder Seite etwas wie „Der wird da schon irgendwo sein“ und blätterten zufrieden weiter.


Besonders umstrittenes Suchbild: Wo ist Gott hier zu finden?

Schwierigkeiten gab es vor allem dann, wenn mehrere Personen gemeinsam die Suchrätsel bearbeiteten. Häufig gerieten sie in Streit darüber, wo Gott zu finden sei oder ob überhaupt einer da ist. Manche Lesepartner mussten gewaltsam getrennt werden. Schade um das schöne Buch.
 


Fazit: Schön gestaltet, auch eine schöne Grundidee, doch je nach eigenem Glaubenshintergrund auf andere Weise viel zu einfach zu lösen. Nicht unbedingt ein Must-Have.

Buchtest von: adg 
Bild: "Wo ist Walter: Anfängerlevel": adg

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