Montag, 17. Oktober 2016

Um die Frauenquote zu erfüllen: Dreifaltigkeit nimmt Maria von Nazareth offiziell mit auf


Drei reicht noch nicht ganz (Symbolbild)



Himmel – „Das wurde aber auch Zeit!“ werden sich viele Gleichstellungsbefürworter denken. Denn während in der Politik und in aktiennotierten Unternehmen nach und nach immer öfter Frauen in führende Positionen gelangen, hat sich bei der Instanz, die die Geschicke der ganzen Welt leitet seit 2000 Jahren nichts in diese Richtung bewegt. Gott, der immerhin seinen Sohn Jesus und den Heiligen Geist mit in den Aufsichtsrat gehoben hat, bestimmte nun in dieser reinen Männerrunde über das Schicksal der Menschheit. Damit soll nun Schluss sein, denn auch das höchste Entscheidungsgremium möchte nun eine Frau in die oberste Führungsetage aufnehmen.

„Wir, der Vater, der Sohn und meine Wenigkeit, haben einstimmig beschlossen, die Dreifaltigkeit auf eine Vierfaltigkeit aufzustocken“, verkündete der Heilige Geist als Unternehmenssprecher auf einer weltweiten Presseerscheinung. „Bislang waren wir mit unserer Arbeit zufrieden, jedoch erkennen wir auch die Zeichen der Zeit. Wir haben tatkräftigen Frauen in unserer Organisation immer den höchsten Respekt entgegengebracht und haben auch zahlreiche weibliche Heilige aufgenommen.“ Es sei also ein nur konsequenter und logischer Schritt, nun auch auf der höchsten Ebene eine Frau mit aufzunehmen. Die Wahl fiel dabei nicht schwer: „Maria wird von unseren Kunden schon lange beinahe wie eine Gottheit verehrt und angebetet. Es dürfte also kein Problem sein, sie an der Basis zu vermitteln. Da sie Jesus‘ Mutter ist, hat sie natürlich schon lange einen nicht unwesentlichen Einfluss auf unsere Entscheidungen.“

Frauenverbände loben den längst überfälligen Schritt einerseits. Doch es gibt auch Kritik. So hat es ein „Gschmäckle“, dass ausgerechnet Maria nun als erste Frau in den Kreis der einen Gottheit aufgenommen wird – ist sie wie erwähnt bereits Mutter von Jesus. Auch halten sich hartnäckige Gerüchte, dass sie mit Gott eine außereheliche Affäre gehabt haben soll – ein Faktum, das in Kreisen der katholischen Bevölkerung als sehr bedenklich angesehen wird. Auch der Heilige Geist selbst soll im Rahmen dieser Affäre eine Rolle gespielt haben. Unabhängige Beobachter*innen hätten sich lieber eine neutralere Frau gewünscht, wie Maria Magdalena. Auch hätte man der Jugend eine Chance geben können und die wenn auch nicht unumstrittene, aber erst kürzlich heiliggesprochene Mutter Theresa auf das hohe Amt heben können.

Gelobt wird jedoch, dass die bisherige Dreifaltigkeit hier aus eigenem Antrieb handelte, denn als nicht-börsennotiertes Unternehmen waren sie nicht per Gesetz zu diesem Schritt verpflichtet. Beobachter hoffen nun, dass sich auch die weltlichen Filialen dem Trend anpassen und Frauen mehr Chancen einräumen. Und wer weiß, vielleicht bleibt es nicht bei einer Frau als Teil der Vierfaltigkeit. Vielleicht erlebt man bald noch eine Frau als Göttin an der Spitze.

Text: geschrieben von adg; verbal inspiriert von höheren Mächten, die unerkannt bleiben möchten

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