Bringt Miezen ins Weiße Haus: President Kong (Abbildung ähnlich) |
Diesmal
widmet sich der Anzeiger dem Remake eines cineastischen Meilensteines. Das
Original mit dem Titel „King Kong und die weiße Frau“ verblüffte 1933 die Welt
mit bis dahin ungeahnten Spezialeffekten. Nun bekommt der Klassiker ein neues
Gewand. Doch die Macher begnügen sich nicht mit einer bloßen Nacherzählung.
Vielmehr wird die Handlung auf die heutige Zeit angepasst.
Die Veränderungen
„König“ Kong
ist nun wirklich Vergangenheit. Monarchien gibt es kaum noch, und wenn, dann
erfüllen die Königinnen und Könige zumeist nur noch repräsentative Funktionen. Da die
Neuverfilmung von King Kong diesmal von Anfang bis Ende in den USA spielen
soll, haben dort Könige gar nichts verloren. Deswegen wird aus dem König ein
ordentlich gewählter Präsident.
Die Handlung
Amerika vor
der Wahl. Die Politikverdrossenheit hat das „Land der unendlichen Möglichkeiten“
fest im Griff. Der Chef des US-Amerikanischen Medienkonsortiums muss reagieren,
um die Einschaltquoten der Nachrichtensender hoch zu halten. Durch Zufall
entdeckt er bei einem Spaziergang durch Washingtons BDSM-Meile die junge und
aufstrebende Politikerin Hillary, schön wie ein abstraktes Gemälde und
dynamisch wie ein abstraktes Gemälde.
Doch Amerika
springt auf das Mädchen nicht so an, wie der Medienchef es gedacht hatte. Ihm
wird klar: er muss ein Monster inszenieren, das das Mädchen bedroht. Mit einem
Expeditionsteam startet er einen Trip in den Finanzdschungel und entdeckt dort
den reichen aber wilden Affen „Kong“. Er entführt ihn und stellt ihn auf die
Bühne des US-Präsidentschaftswahlkampfes. Dort wartet bereits auf dem
Präsentierteller die arme Hillary, angekettet zur Unterhaltung des Volkes. Der
Affe überlegt, die ausgelieferte Frau zu begrapschen, doch dann folgt er seinen
niederen Instinkten und beschimpft und beleidigt die Frau lieber.
Nun gerät
alles außer Kontrolle. Der Medienchef, der dachte, er könnte die äffische
Naturgewalt beherrschen, hat sich verrechnet. Kong kauft sich mit seinem
Reichtum aus dem Knebelvertrag für die Show und stürmt durch Washington.
Zielstrebig hält er auf das Weiße Haus zu, klettert auf das Dach und trommelt
wild auf seiner Brust herum. Das gefällt den Amerikanern so sehr, dass sie Kong
mit überragender Mehrheit wählen. Der Affe zieht in das Weiße Haus ein, nachdem
er es von seinem neuen Innenminister „Hef“ umgestalten ließ.
Hier endet
der Film und gibt eine vage Andeutung auf eine mögliche Fortsetzung.
Darsteller
Die Entdeckung
des Filmes ist Donald, der Gorilla. Zwar Beschreibt die Crew Schwierigkeiten in
der Arbeit mit dem Tier. Er habe häufig das Drehbuch eigenwillig geändert und
angefangen, seine Kolleginnen und Kollegen zu beleidigen. Er ließ sich auch vom
Regisseur nicht reinreden. Dennoch gelingt es ihm, auf der Leinwand beinahe
menschlich zu wirken. So kann der Zuschauer beinahe nachvollziehen, dass es
viele Wähler gibt, die sich von dem Affen blenden lassen.
Unglücklich
scheint die Besetzung von Naomi Watts als Hillary, da die gespielte Figur
wesentlich spröder angelegt ist, als es Naomi Watts‘ Anmut eigentlich hergäbe.
In weiteren
Rollen: Adrian Brody als Redenschreiber des Affen spielt gewohnt souverän und
gibt der Rolle gleichzeitig eine gewisse Komik wie auch Tiefe.
Als
bisheriger Präsident während des Wahlkampfes überrascht Jack Black (ernsthaft,
Anhalter? Jaaa, war flach, ich weiß).
In einer Nebenrolle taucht ebenso Andy
Serkis auf, der die Fantasiefigur Donald Trump lebendig werden lässt.
Bewertung
Es wurde Zeit, dass es eine moderne Adaption von King Kong gibt. Der
Übertrag ist den Drehbuchschreibern hervorragend gelungen. Das Schauspiel zeigt
wunderbar die Absurdität der heutigen Polit-Welt, in der Inszenierung und Geld
die größte Rolle spielen. Lobend wird erwähnt, dass der gesamte Film ohne die
Erwähnung eines politischen Inhalts im Wahlkampf auskommt – ein Detail, das nur
dem geneigten Beobachter auffällt. Ebenso loben die Kritiker den Mut, zwar
Anlehnungen an die originale Handlung zu bewahren, jedoch sich auch an vielen
Stellen davon zu lösen. Das Ende ist verstörend und hinterlässt den
Kinobesucher mit einer Mischung aus Frustration und Verwirrung. Und alle fragen
sich: wie geht es wohl weiter.
Text: adg
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AntwortenLöschenNa gut, mach ich mal... Hmm, immer noch kein Disqus in Sicht... Scheisstechnik!
Anonymus I.