Freitag, 28. Oktober 2016

Filmkritik: President Kong und das Weiße Haus



Bringt Miezen ins Weiße Haus: President Kong (Abbildung ähnlich)


Diesmal widmet sich der Anzeiger dem Remake eines cineastischen Meilensteines. Das Original mit dem Titel „King Kong und die weiße Frau“ verblüffte 1933 die Welt mit bis dahin ungeahnten Spezialeffekten. Nun bekommt der Klassiker ein neues Gewand. Doch die Macher begnügen sich nicht mit einer bloßen Nacherzählung. Vielmehr wird die Handlung auf die heutige Zeit angepasst.


Die Veränderungen
„König“ Kong ist nun wirklich Vergangenheit. Monarchien gibt es kaum noch, und wenn, dann erfüllen die Königinnen und Könige zumeist nur noch repräsentative Funktionen. Da die Neuverfilmung von King Kong diesmal von Anfang bis Ende in den USA spielen soll, haben dort Könige gar nichts verloren. Deswegen wird aus dem König ein ordentlich gewählter Präsident.

Die Handlung
Amerika vor der Wahl. Die Politikverdrossenheit hat das „Land der unendlichen Möglichkeiten“ fest im Griff. Der Chef des US-Amerikanischen Medienkonsortiums muss reagieren, um die Einschaltquoten der Nachrichtensender hoch zu halten. Durch Zufall entdeckt er bei einem Spaziergang durch Washingtons BDSM-Meile die junge und aufstrebende Politikerin Hillary, schön wie ein abstraktes Gemälde und dynamisch wie ein abstraktes Gemälde.
Doch Amerika springt auf das Mädchen nicht so an, wie der Medienchef es gedacht hatte. Ihm wird klar: er muss ein Monster inszenieren, das das Mädchen bedroht. Mit einem Expeditionsteam startet er einen Trip in den Finanzdschungel und entdeckt dort den reichen aber wilden Affen „Kong“. Er entführt ihn und stellt ihn auf die Bühne des US-Präsidentschaftswahlkampfes. Dort wartet bereits auf dem Präsentierteller die arme Hillary, angekettet zur Unterhaltung des Volkes. Der Affe überlegt, die ausgelieferte Frau zu begrapschen, doch dann folgt er seinen niederen Instinkten und beschimpft und beleidigt die Frau lieber.
Nun gerät alles außer Kontrolle. Der Medienchef, der dachte, er könnte die äffische Naturgewalt beherrschen, hat sich verrechnet. Kong kauft sich mit seinem Reichtum aus dem Knebelvertrag für die Show und stürmt durch Washington. Zielstrebig hält er auf das Weiße Haus zu, klettert auf das Dach und trommelt wild auf seiner Brust herum. Das gefällt den Amerikanern so sehr, dass sie Kong mit überragender Mehrheit wählen. Der Affe zieht in das Weiße Haus ein, nachdem er es von seinem neuen Innenminister „Hef“ umgestalten ließ.

Hier endet der Film und gibt eine vage Andeutung auf eine mögliche Fortsetzung.

Darsteller
Die Entdeckung des Filmes ist Donald, der Gorilla. Zwar Beschreibt die Crew Schwierigkeiten in der Arbeit mit dem Tier. Er habe häufig das Drehbuch eigenwillig geändert und angefangen, seine Kolleginnen und Kollegen zu beleidigen. Er ließ sich auch vom Regisseur nicht reinreden. Dennoch gelingt es ihm, auf der Leinwand beinahe menschlich zu wirken. So kann der Zuschauer beinahe nachvollziehen, dass es viele Wähler gibt, die sich von dem Affen blenden lassen.
Unglücklich scheint die Besetzung von Naomi Watts als Hillary, da die gespielte Figur wesentlich spröder angelegt ist, als es Naomi Watts‘ Anmut eigentlich hergäbe.
In weiteren Rollen: Adrian Brody als Redenschreiber des Affen spielt gewohnt souverän und gibt der Rolle gleichzeitig eine gewisse Komik wie auch Tiefe.
Als bisheriger Präsident während des Wahlkampfes überrascht Jack Black (ernsthaft, Anhalter? Jaaa, war flach, ich weiß). 
In einer Nebenrolle taucht ebenso Andy Serkis auf, der die Fantasiefigur Donald Trump lebendig werden lässt.

Bewertung
Es wurde Zeit, dass es eine moderne Adaption von King Kong gibt. Der Übertrag ist den Drehbuchschreibern hervorragend gelungen. Das Schauspiel zeigt wunderbar die Absurdität der heutigen Polit-Welt, in der Inszenierung und Geld die größte Rolle spielen. Lobend wird erwähnt, dass der gesamte Film ohne die Erwähnung eines politischen Inhalts im Wahlkampf auskommt – ein Detail, das nur dem geneigten Beobachter auffällt. Ebenso loben die Kritiker den Mut, zwar Anlehnungen an die originale Handlung zu bewahren, jedoch sich auch an vielen Stellen davon zu lösen. Das Ende ist verstörend und hinterlässt den Kinobesucher mit einer Mischung aus Frustration und Verwirrung. Und alle fragen sich: wie geht es wohl weiter.

Text: adg

1 Kommentar:

  1. "Gib einen Kommentar ein..."
    Na gut, mach ich mal... Hmm, immer noch kein Disqus in Sicht... Scheisstechnik!

    Anonymus I.

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