Sonntag, 17. Juni 2018

Asylstreit in der Union lähmt deutsche Nationalmannschaft


Im Clinch: Seehofer gegen Merkel (Abbildung ähnlich)

Berlin/Moskau – Nun seht, was Ihr angerichtet habt! Dank des heftigen Streits zwischen der CDU und CSU im Hinblick auf die Asylpolitik verliert Weltmeister Deutschland das Auftaktspiel gegen Mexiko. Wie tief die deutschen Nationalspieler durch die angespannte Lage angespannt, ja gar seelisch zerrüttet sind, das zeigen Gespräche mit Spielern und Funktionären.


Kapitän Manuel Neuer:

Ich habe die Saison echt viel mitgemacht, die lange Verletzung, das Bangen um die rechtzeitige Genesung vor der WM, monatelange Ungewissheit. Doch das ist nichts gegen die Unsicherheit aktuell auf Bundesebene. Ich weiß wirklich nicht, was ich dazu sagen soll. Zwei so verhärtete Fronten, irgendwie muss da aber ein Team draus werden? Ich weiß es nicht. Mir fehlt gerade der Glaube.

Jerome Boateng:

Es ist einfach nur krass. Gerade für mich als Wahl-Bayern. Ich habe vorher mit meiner Familie telefoniert. Ich hoffe, ich kann sie nach der WM wiedersehen und werde nicht an der Grenze abgewiesen. Ein bayerischer Alleingang, das wäre einfach nur heftig.

Toni Kroos:

Man hat heute ganz klar gesehen, dass es einfach keine kleinen Gegner mehr gibt. Die anderen können halt auch Fußball spielen. Uns ist es heute nicht gelungen, Lösungen gegen die gut stehenden Gegner zu finden. Wir konnten unser Spiel nicht durchbringen. Für das nächste Spiel müssen wir uns klar steigern. Ach sagen Sie: Gegen wen haben wir heute eigentlich gespielt?

Joachim Löw

Klar versucht man, sowas von der Mannschaft fern zu halten. Aber man merkt schon bei den Jungs, dass die Fragen sie alle beschäftigen. Wir haben das thematisiert im Teamgespräch. Trotzdem ist es klar, dass so eine Regierungskrise einfach in den Köpfen sitzt. Dann schleichen sich Fehler ein, dann ist man unkonzentriert, dann werden die Beine schwer, und dann verliert man auch so ein Spiel. Ich kann nur an die Kanzlerin und den Innenminister appellieren, dass sie sich vor dem zweiten Gruppenspiel zusammen raufen, sonst wird das eine sehr, sehr enge Kiste gegen die Schweden.

Mesut Özil

Sag ich nichts zu. Ist alles zu gesagt. Sag ich nichts zu. Nicht ich, nicht dazu.

Marko Reus

Als Seehofer den harten Vorstoß brachte, hab ich schon kurz ein Zwicken im Syndesmoseband gefühlt. Merkels harte Gegenposition hat dann auch augenblicklich eine Spannung in meinem hinteren Kreuzband verursacht. Das ganze Kleinklein, was da in der Union nun geführt wird, mit allen harten Bandagen, das geht mir zusätzlich auf die Gelenke. Wenn die das nicht hinkriegen, weiß ich nicht, ob ich bei den nächsten Spielen einsatzfähig bleibe. Wenn das Regierungsbündnis reisst, könnte das sogar mein Karriereaus bedeuten.

Per Mertesacker

Glauben Sie jetzt – äh – unter den 6 Bundestagsfraktionen ist irgendwie ne Karnevalstruppe oder was? Seehofer hat es hier der Merkel richtig schwer gemacht über 3 Monate und sie hat gekämpft bis zum Ende. Das war ein Auf und Ab, die CDU war mutig, hat natürlich viel zugelassen, aber trotzdem muss man lange Zeit die schwarze Null halten, das haben sie halt geschafft und darüber hinaus haben sie – äh – wie gesagt – zum Ende hin dann auch verdient gewonnen und alles andere... ich lege den Söder jetzt erst mal drei Tage in die Eistonne und dann analysieren wir den Asylstreit und dann sehen wir weiter.

Lothar Matthäus

Ich stünde als neuer Innenminister zur Verfügung. Es ist sowieso eine Unverschämtheit, wie Deutschland mit verdienten Nationalspielern umgeht. Ich bekomme seit Jahren keine Chance, mal einen Ministerposten zu übernehmen. Sogar der Gerd Müller hat einen.

Daniela Katzenberger

Was sagen? Ja klar, gerne. Wozu? Fußball? Oh… achso… Politik? Ja gut, da hab ich ja jetzt von beidem keine Ahnung. Aber egal. Was wollen sie wissen? Egal, seh ich gut aus?(Nein! Viel zu künstlich. Anm. d. Red.)

Helmut Schmidt

Tut mir leid, ich bin tot.

DFB-Präsident Reinhard Grindel

Ich versteh auch die ganze Aufregung nicht. Warum wird beim BAMF jetzt wer entlassen? Was? Wegen Korruption? Hahahaha… Klasse. Nein im Ernst: warum genau? … Wie jetzt. Ernsthaft? Oh…

Text: adg

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