Zuletzt viele verhaftet: Türkei (Symbolbild) |
Ankara/Berlin
– Erfreuliche Meldungen im Fall des inhaftierten Journalisten Deniz Yücel: nach
harten Verhandlungen konnte Bundesaußenminister Sigmar Gabriel seinem
türkischen Amtskollegen Mevlüt Çavuşoğlu das Versprechen abringen, dass der
Deutsch-Türke im Gefängnis besucht werden dürfe. Çavuşoğlu bestätigte dies
nochmal und zeigte sich besonders erfreut darüber, dass die Besuchszeit für den
deutschen Generalkonsul durch einen Sondererlass Erdogans extra dafür auf 5
Jahre ausgedehnt wurde.
„Üblich ist
das nicht, aber als Zeichen unseres guten Willens möchten wir dem Konsul Georg
Birgelen alle Zeit geben, sich ein ausführliches Bild über den Zustand Yücels
zu machen. Er soll sehen, wie gut wir ihn trotz der Vorwürfe behandeln“,
erklärt Çavuşoğlu weiter. Deniz Yücel wird unter anderem vorgeworfen, Spionage
und terroristische Propaganda betrieben zu haben. Eine Sicht, die die deutsche
Bundesregierung nicht teilt und sich um die Freilassung Yücels bemüht. Das eh
schon angespannte Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei wurde dadurch
nur noch mehr belastet.
Die
Besuchserlaubnis ist ein wichtiges Signal, um wieder aufeinander zuzugehen. Der
türkische Außenminister breitet die Arme weit aus: „Wir werden dem Deutschen
Generalkonsul für alle Fälle ein Nachtlager unmittelbar in Yücels Nähe
vorbereiten. So lange er hier ist, ist er selbstverständlich unser Gast und
muss für nichts aufkommen.“ Wenn es Birgelen an irgendetwas fehle oder er den
Besuch beenden möchte, müsse er nur nach einem Wärter rufen. Sollte sich nicht
sofort jemand melden, werde um etwas Geduld gebeten: die türkischen Gefängnisse
seien aktuell sehr voll und entsprechend ist eventuell nicht immer sofort ein
Wärter zur Stelle. Birgelen könne rufen, so lange er will.
Text: adg
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