Montag, 3. April 2017

Endlich: Deutscher Generalkonsul darf Yücel 5 Jahre lang im Gefängnis besuchen


Zuletzt viele verhaftet: Türkei (Symbolbild)



Ankara/Berlin – Erfreuliche Meldungen im Fall des inhaftierten Journalisten Deniz Yücel: nach harten Verhandlungen konnte Bundesaußenminister Sigmar Gabriel seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Çavuşoğlu das Versprechen abringen, dass der Deutsch-Türke im Gefängnis besucht werden dürfe. Çavuşoğlu bestätigte dies nochmal und zeigte sich besonders erfreut darüber, dass die Besuchszeit für den deutschen Generalkonsul durch einen Sondererlass Erdogans extra dafür auf 5 Jahre ausgedehnt wurde.


„Üblich ist das nicht, aber als Zeichen unseres guten Willens möchten wir dem Konsul Georg Birgelen alle Zeit geben, sich ein ausführliches Bild über den Zustand Yücels zu machen. Er soll sehen, wie gut wir ihn trotz der Vorwürfe behandeln“, erklärt Çavuşoğlu weiter. Deniz Yücel wird unter anderem vorgeworfen, Spionage und terroristische Propaganda betrieben zu haben. Eine Sicht, die die deutsche Bundesregierung nicht teilt und sich um die Freilassung Yücels bemüht. Das eh schon angespannte Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei wurde dadurch nur noch mehr belastet.

Die Besuchserlaubnis ist ein wichtiges Signal, um wieder aufeinander zuzugehen. Der türkische Außenminister breitet die Arme weit aus: „Wir werden dem Deutschen Generalkonsul für alle Fälle ein Nachtlager unmittelbar in Yücels Nähe vorbereiten. So lange er hier ist, ist er selbstverständlich unser Gast und muss für nichts aufkommen.“ Wenn es Birgelen an irgendetwas fehle oder er den Besuch beenden möchte, müsse er nur nach einem Wärter rufen. Sollte sich nicht sofort jemand melden, werde um etwas Geduld gebeten: die türkischen Gefängnisse seien aktuell sehr voll und entsprechend ist eventuell nicht immer sofort ein Wärter zur Stelle. Birgelen könne rufen, so lange er will.

Text: adg

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