Dafür: Robben (Abbildung niedlich) |
Nyon – Die Europameisterschaft in Frankreich ist gerade zu
Ende gegangen, schon stellt die UEFA die Weichen für die kommende EM, die
erstmals in verschiedenen Stadien in ganz Europa ausgetragen wird. Beflügelt
vom Erfolg des neuen Turniermodus mit 24 Mannschaften, möchte der Europäische
Fußballverband erneut die Spannung durch eine neue Regeländerung erhöhen. Neben
den besten dritten Mannschaften der Gruppenphase sollen zukünftig auch die
zweiten Sieger aus den KO-Spielen eine Runde weiter kommen.
Der Interims-Generalsekretär Theodor Theodoridis ist
begeistert von der Neuerung: „Portugal hat ja bewiesen, dass auch ein
Gruppendritter mit Recht noch im Turnier bleiben darf. Wenn man sich überlegt,
dass mit Spanien, Italien und Deutschland gleich mehrere Top-Teams aus dem
Wettbewerb ausgeschieden sind, nur weil sie im KO-Spiel nicht gewonnen haben,
wird schnell klar, dass der neue Modus die Spannung für die Zuschauer
wesentlich erhöhen wird.“ Vorwürfe, dass es sich dabei nur um eine Möglichkeit
handelt, die EM weiter aufzublähen um mehr Geld zu machen, weißt Theodoridis
scharf von sich.
Während viele Fußballfans die Regeländerung äußerst
skeptisch beäugen, bekommt die UEFA aus einigen Mitgliedsverbänden großen
Zuspruch. Besonders die englische Football Association (FA) lobt den Mut des
Verbandes: „Wir halten es für absolut richtig, dass man eine Mannschaft nicht
wegen eines verpatzten Spieles schon nach Hause schicken sollte. Einen Fehler so
hart zu bestrafen hat mit Sportlichkeit wenig zu tun“ heißt es in einer
Offiziellen Stellungnahme. Weiterhin schlägt der englische Verband vor, dass es
auch eine Wiederaufnahmeregelung geben sollte für Mannschaften, die
unabsichtlich bereits aus dem Turnier ausgeschieden seien. Auch dem
niederländischen Fußballverband KNVB geht die Reform nicht weit genug: ebenso
sollte der allzu strenge Qualifikationsmodus neu gedacht werden.
Theodoridis zeigt sich den Vorschlägen gegenüber offen. Doch
nicht nur das Turnier selber, auch der Vergabemodus steht auf dem Prüfstand:
„Wenn der UEFA-Präsident zukünftig die Macht hätte, das Turnier auch an den
Bewerber mit den zweitmeisten Stimmen zu vergeben, könnte man damit viel
Korruption vorbeugen.“
Text: adg
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