Montag, 18. Juli 2016

Neuer EM-Modus beschlossen: Auch Zweiter in KO-Spielen kommt weiter



Dafür: Robben (Abbildung niedlich)



Nyon – Die Europameisterschaft in Frankreich ist gerade zu Ende gegangen, schon stellt die UEFA die Weichen für die kommende EM, die erstmals in verschiedenen Stadien in ganz Europa ausgetragen wird. Beflügelt vom Erfolg des neuen Turniermodus mit 24 Mannschaften, möchte der Europäische Fußballverband erneut die Spannung durch eine neue Regeländerung erhöhen. Neben den besten dritten Mannschaften der Gruppenphase sollen zukünftig auch die zweiten Sieger aus den KO-Spielen eine Runde weiter kommen.

Der Interims-Generalsekretär Theodor Theodoridis ist begeistert von der Neuerung: „Portugal hat ja bewiesen, dass auch ein Gruppendritter mit Recht noch im Turnier bleiben darf. Wenn man sich überlegt, dass mit Spanien, Italien und Deutschland gleich mehrere Top-Teams aus dem Wettbewerb ausgeschieden sind, nur weil sie im KO-Spiel nicht gewonnen haben, wird schnell klar, dass der neue Modus die Spannung für die Zuschauer wesentlich erhöhen wird.“ Vorwürfe, dass es sich dabei nur um eine Möglichkeit handelt, die EM weiter aufzublähen um mehr Geld zu machen, weißt Theodoridis scharf von sich. 

Während viele Fußballfans die Regeländerung äußerst skeptisch beäugen, bekommt die UEFA aus einigen Mitgliedsverbänden großen Zuspruch. Besonders die englische Football Association (FA) lobt den Mut des Verbandes: „Wir halten es für absolut richtig, dass man eine Mannschaft nicht wegen eines verpatzten Spieles schon nach Hause schicken sollte. Einen Fehler so hart zu bestrafen hat mit Sportlichkeit wenig zu tun“ heißt es in einer Offiziellen Stellungnahme. Weiterhin schlägt der englische Verband vor, dass es auch eine Wiederaufnahmeregelung geben sollte für Mannschaften, die unabsichtlich bereits aus dem Turnier ausgeschieden seien. Auch dem niederländischen Fußballverband KNVB geht die Reform nicht weit genug: ebenso sollte der allzu strenge Qualifikationsmodus neu gedacht werden. 

Theodoridis zeigt sich den Vorschlägen gegenüber offen. Doch nicht nur das Turnier selber, auch der Vergabemodus steht auf dem Prüfstand: „Wenn der UEFA-Präsident zukünftig die Macht hätte, das Turnier auch an den Bewerber mit den zweitmeisten Stimmen zu vergeben, könnte man damit viel Korruption vorbeugen.“

Text: adg

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