Verzweifelt: Konkurrenz von Fluppe und Schwenni |
Berlin – Lange warteten Beobachter auf das Urteil des
Bundeskartellamtes im aufsehenerregenden Pfandkartell-Fall. Nun steht endlich fest:
Die Fusion von Harald Fluppe Gerbitz
und Karl Schwenni Schwenninger darf
nicht fortgeführt werden. Die beiden Pfandsammler hätten eine zu große
Marktmacht erzielt. So könnten die beiden mit einer gezielten Sammlung einzelne
Discounter bei der Auszahlung des Flaschenpfandes in enorme Schwierigkeiten
bringen.
Gerbitz äußerte sein Unverständnis über die Entscheidung:
„Dit is doch ene Frechheit! Wia ham dit bishea imma janz ordentlich jetrennt.
Da is wejen uns noch keener in Zahlungsschwierigkeiten jekommen. Wat hättn wa
denn davon, wenn wa unsere eijenen Pfandstationen in’n Ruin treibn?“
Schwenninger hingegen sieht die Schuld klar bei den Klägern: „Das war doch
wieder diese olle Helga. Die hat mich schon früher ständig beschimpft, weil ich
so nen großen Hänger fürs Fahrrad hab. Da passen einfach mehr Flaschen rein,
als in ihre Aldi-Tüten.“
Tatsächlich war es Helga die
Olle Kauczinski, die das Verfahren eingeleitet hat. Durch den
Zusammenschluss von Schwenningers großem Anhänger und den guten Kontakten von
Gerbitz sah sie ihre Marktposition deutlich eingeschränkt an. „Wo immer man
hinkommt waren die beiden Großkotze schon und haben abgegrast. Ich biete Leuten
auf der Straße schon an, ihren Hausmüll mitzuentsorgen, wenn sie mir ihre Flaschen
geben. Aber es hilft nichts.“
Nun blicken alle Augen gespannt auf Sigmar Gabriel.
SPD-Parteichef könnte mit einem sogenannten Ministerentscheid das Urteil des
Kartellamtes aushebeln und eine Fusion von Fluppe und Schwenni wieder möglich
machen. Gabriel soll sich in der Angelegenheit mit Fluppe auf einen Kaffee getroffen haben, weswegen die Opposition dem Wirtschaftsminister eine mögliche Befangenheit unterstellt. Unklar ist weiterhin, wer von beiden den Kaffee bezahlt hat, oder ob dieser sogar durch Steuergelder finanziert wurde.
Der Anzeiger bleibt dran.
Text: adg
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