Sonntag, 31. Juli 2016

Filmkritik: Angry Bürgers



Sieht nicht mal aus, wie ein Vogel: RedWhiteBlack

Aus einem handlungslosen und simplen Handygame wird ein Film. Mehr muss man wohl kaum wissen. Durchdrehende besorgte Vögel lassen ihre Wut über die Taten einzelner armer Schweine an allen anderen aus, die nichts dafür können.


Handlung
Lange gilt der Vogel RedWhiteBlack als Außenseiter. Seine Wutausbrüche besonders gegenüber allen, die irgendwie anders sind, gehen allen auf die Nerven. Besonders, da die Insel, auf der die Vögel leben in ihrer Geschichte schon mal die Erfahrung gemacht hat, dass derartige Wutausbrüche, wenn sie sich auf ein gesamtes Volk übertragen, ziemlich viel kaputt machen können. RedWhiteBlack wird gemieden und muss sich abkapseln. 

Bis eines Tages eine Horde armer Schweine aus einem Kriegsgebiet auf der Insel ankommt. Die Vögel nehmen die armen Schweine zunächst mit Freude auf und kümmern sich um kranke und Verwundete. Nur RedWhiteBlack und seine im Untergrund neu gefundenen Freunde Molotow und Boots misstrauen den Neuankömmlingen. 

Eine Weile geht alles gut. Doch nach einer Weile stellt sich heraus, dass nicht alle unter den armen Schweinen nur Gutes im Sinn haben. Einige belästigen weibliche Vögel, eines klaut ein Ei und ein drittes dreht durch und läuft Amok.

Obwohl die große, erdrückende Mehrheit der restlichen armen Schweine mit diesen Taten nichts zu tun haben will und ebenso entsetzt ist wie die Vögel, geraten sie nun alle ins Visier. Obwohl in der gleichen Zeit sogar noch wesentlich mehr Straftaten des gleichen Kalibers von anderen Vögeln verübt werden (auch Belästigungen, ein Vogel läuft Amok und erschießt mehrere arme Schweine), kippt die Stimmung gegen die armen Schweine. Die Untaten der anderen Vögel hingegen werden kleingeredet, geleugnet oder auch den armen Schweinen in die Schuhe geschoben.

RedWhiteBlack, Boots und Molotow können plötzlich aus ihrem Schattendasein treten und ihre Aggressionen offen gegen unschuldige arme Schweine ausleben, die nichts getan haben. Der Rest der Vögel toleriert dies immer mehr und unterstützt die drei auch noch. Der Rest des Filmes besteht aus einer unsäglichen Hatz auf die armen Schweine, die sich alles gefallen lassen müssen, bis die ganze Insel wieder in Flammen steht und es dann von den dämlichen Vögeln mal wieder keiner gewesen sein will.

Kritik
Es erscheint absolut unrealistisch, dass die Vögel so unreflektiert und undifferenziert handeln und auf Grund einzelner Verfehlungen alle anderen armen Schweine in Sippenhaft nehmen. Ebenso scheint es unfassbar, wie sie plötzlich die Verfehlungen der Aggro-Vögel, die sie vorher selbst angeprangert haben, kleinreden, wegreden oder anderen in die Schuhe schieben. Sieht man sich insbesondere die Geschichte der Insel an, ist es kaum begreifbar, wie die Vögel so doof sein sollten, wieder auf den gleichen Mist reinzufallen wie schon mal. Dass von 1000 angekommenen armen Schweinen nun 995 wegen 5 Idioten mit aller Brutalität zur Rechenschaft gezogen werden sollen, das kann man sich als vernunftbegabtes Wesen nicht vorstellen. Insofern erscheint die Handlung absolut platt und hirnlos.


Darsteller
Die Figuren sind in 3D animiert, dennoch wirken sie absolut flach. Flache Parolen, flache Meinungen, flache Weltsicht.

Bewertung
Es ist so unfassbar, dass man eigentlich nur einen Tipp geben könnte: wegschauen. Doch davon wird es sogar noch schlimmer. Deswegen: Hinsehen und gegen die Dummheit dagegen halten, in der Hoffnung, dass man den Film, der sich abspielt, irgendwie aufhalten kann.

 Text: adg

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