Von Aktivisten gewünscht: besserer Tierschutz (Abbildung ähnlich) |
Wolfsburg – Mandy Würth (22) nippt wütend an ihrer Coca-Cola! Vor der
VW-Zentrale in Wolfsburg hat die BWL-Studentin mit ein paar Freunden Position
bezogen, um lautstark gegen die jüngst aufgekommenen Tierversuche des
VW-Konzerns zu protestieren. „Das ist einfach nur abartig, aus reiner Geldgier
Tiere zu quälen! Nie im Leben würde ich so eine Firma unterstützen. Bräuchte
ich gerade ein Auto, würde ich es definitiv nicht bei VW kaufen“, zetert die
junge Frau in ihrem Benetton-Kleid und zieht fröstelnd den Reisverschluss ihrer North-Face-Jacke höher. Von der Kälte hat sie raue Lippen, die sie schnell mit ihrem
Blistex-Pflegstift in Ordnung bringt.
Der Protest soll nicht nur ein Strohfeuer sein. Mit
ein paar Gleichgesinnten habe sie sich darauf eingerichtet, auf der Wiese nahe
des Automobilherstellers mehrere Tage zu kampieren. „Wir sind bestens
vorbereitet. Wir haben uns einen Vorrat an Knorr-Fertigsnacks und Maggi-Suppen eingedeckt. Sollten uns die ausgehen, können wir sicher auch noch etwas mit
Knabbereien überleben. Wir haben Pringles
und Lay’s Chips
ohne Ende, außerdem noch jede Menge Mars, Snickers und andere Schokoriegel“, grinst die Tierschutzaktivistin. „Das mag zwar nicht super gesund sein, aber
für das Wohl der Tiere muss man auch mal Opfer bringen! Mensch, die armen
Tiere!“
Mit traurigem Blick steckt sich Mandy eine
Marlboro-Zigarette an und nimmt einen kräftigen Zug. Eine Träne rollt über ihre Wange und verschmiert ihr Makeup. „Bitte entschuldigen Sie, es ist einfach zu traurig!“ Mit einem geübten Handgriff zieht Mandy ihren Lidstrich mit ihrem Max Factor-Stift nach. Doch schnell fasst die junge Frau wieder Mut: „Die hoffen sicher, der
Aufschrei ist bald vorbei. Nix da. Morgen wollen wir hier an alle
Straßenlaternen und Bäume Infozettel kleben. Wir haben jede Menge Rollen
Scotch-Klebefilm
dabei, wir können ganz Wolfsburg tapezieren! Dann wollen wir doch mal sehen.“
Text: adg
Foto: cc by sa www.foundanimals.org
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