Samstag, 13. August 2016

Um öffentlich akzeptiert zu werden: Muslima tauscht Burka gegen Morphsuit



Bekommt viel mehr positive Rückmeldung als in der Burka: Hilal Fasali (Abbildung ähnlich)


Berlin – Die Stimmung gegenüber muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Deutschland droht nach den jüngsten Vorfällen in Würzburg und Ansbach zu kippen. Immer häufiger erleben deswegen muslimisch aussehende Menschen in Deutschland Anfeindungen auf der Straße. Besonders Frauen mit Schleier oder Burka sind beliebte Ziele der Angriffe – ein Verbot der Burka wurde zuletzt nicht nur von Politikern gefordert. Hilal Fasali (22) möchte den schiefen Blicken auf der Straße nun dadurch entgehen, dass sie ihre Burka gegen einen Morphsuit eintauscht.

Die gebürtige Berlinerin mit türkischen Wurzeln möchte endlich wieder in Ruhe auf die Straße gehen können, ohne Pöbeleien auf sich zu ziehen. „Es ist inzwischen wirklich schlimm geworden. Ich möchte einfach nur in Frieden zum Einkaufen gehen oder an die Universität, in der ich studiere. Aber es vergeht kein Tag mehr ohne Beleidigungen, Anschuldigungen und Provokationen“, so die gläubige Muslima. Dabei verabscheue sie die jüngsten Anschläge in Deutschland genauso, wie alle anderen auch: „Ich hasse Gewalt. Jedem Menschen in diesem Land und auch sonst überall auf der Erde wünsche ich Frieden und Gesundheit. Die Attentäter handeln nicht im Namen meines Glaubens.“ 

Dennoch muss sie sich in der Öffentlichkeit wachsende Abneigung gefallen lassen. Doch seit Hilal den Morphsuit trägt, ist alles anders: „Klar, ein paar schauen auch jetzt noch irritiert. Aber die meisten reagieren sehr positiv auf mich. Einige zeigen mir den Daumen hoch oder klopfen mir sogar auf die Schultern.“ Endlich sei Hilal wieder in der Öffentlichkeit akzeptiert und respektiert. Dabei verhüllt der Morphsuit sogar noch mehr, als ihre Burka vorher – nicht mal mehr ein Sehschlitz für ihre Augen ist vorhanden. 

Text: adg

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