Bekommt viel mehr positive Rückmeldung als in der Burka: Hilal Fasali (Abbildung ähnlich) |
Berlin – Die Stimmung gegenüber muslimischen Mitbürgerinnen
und Mitbürgern in Deutschland droht nach den jüngsten Vorfällen in Würzburg und
Ansbach zu kippen. Immer häufiger erleben deswegen muslimisch aussehende
Menschen in Deutschland Anfeindungen auf der Straße. Besonders Frauen mit
Schleier oder Burka sind beliebte Ziele der Angriffe – ein Verbot der Burka wurde zuletzt nicht nur von Politikern gefordert. Hilal Fasali (22) möchte
den schiefen Blicken auf der Straße nun dadurch entgehen, dass sie ihre Burka
gegen einen Morphsuit eintauscht.
Die gebürtige Berlinerin mit türkischen Wurzeln möchte
endlich wieder in Ruhe auf die Straße gehen können, ohne Pöbeleien auf sich zu
ziehen. „Es ist inzwischen wirklich schlimm geworden. Ich möchte einfach nur in
Frieden zum Einkaufen gehen oder an die Universität, in der ich studiere. Aber
es vergeht kein Tag mehr ohne Beleidigungen, Anschuldigungen und
Provokationen“, so die gläubige Muslima. Dabei verabscheue sie die jüngsten
Anschläge in Deutschland genauso, wie alle anderen auch: „Ich hasse Gewalt.
Jedem Menschen in diesem Land und auch sonst überall auf der Erde wünsche ich
Frieden und Gesundheit. Die Attentäter handeln nicht im Namen meines Glaubens.“
Dennoch muss sie sich in der Öffentlichkeit wachsende
Abneigung gefallen lassen. Doch seit Hilal den Morphsuit trägt, ist alles anders:
„Klar, ein paar schauen auch jetzt noch irritiert. Aber die meisten reagieren
sehr positiv auf mich. Einige zeigen mir den Daumen hoch oder klopfen mir sogar
auf die Schultern.“ Endlich sei Hilal wieder in der Öffentlichkeit akzeptiert
und respektiert. Dabei verhüllt der Morphsuit sogar noch mehr, als ihre Burka
vorher – nicht mal mehr ein Sehschlitz für ihre Augen ist vorhanden.
Text: adg
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